Vereinsgeschichte
Geschichte der Schützengesellschaft in Stichworten
Die Berner erobern 1415 den Aargau und organisieren das Wehrwesen. Lenzburg muss Auszüger stellen. Ab 1435 sind Armbrustschützen der Stadt und Grafschaft Lenzburg dokumentiert. 1460 erstes Schützenfest in Lenzburg, bei dem nachweislich auch Schützen aus Basel teilnahmen.
Am 26. September 1464 wird im Protokoll der Konstanzer Bistumskanzlei die Gründung der Bruderschaft St. Wolfgang «zuo Lentzburg» bestätigt, welcher in der Staufbergkirche ein Altar geweiht wurde. Die Aktivitäten dieser Bruderschaft sind im geistlich humanitären, kultischen sowie geselligen Bereich zu finden. Es herrschten in den damaligen Bruderschaften und Zünften strenge Sitten. Einmal im Jahr löste sich der Zwang des Bruderschaftslebens auf in Narretei, indem man aus seiner Alltagsrolle heraustrat. So scheute man selbst vor einer Parodierung kirchlicher Riten und Anspielungen auf die Geistlichkeit nicht zurück. Daraus entstand der heute noch lebendige Brauch des Joggeliumzuges, der sich jeweils Ende Oktober punkt Mitternacht singend durch die Gassen der Altstadt bewegt. Die Schützengesellschaft Lenzburg ist bis zum heutigen Tag Träger dieser Tradition.
Ende 15. Jahrhundert üben die ersten Büchsenschützen den scharfen Schuss. 1504 nehmen einige Lenzburger Schützen am Zürcher Ehr- und Freischiessen teil. 1532 erste «Zilstatt» an der Badener Landstrasse. Lenzburger Schützen gehen an auswärtige Schiessen und laden auch zu Schützenfesten ein. Eifer, Übung und «Lust» stellen sich ein, zum Teil wird dabei überbordet.
1580/81 Bau eines neuen Schützenhauses. 1588 kauft die Stadt zusammen mit Aarau in Nürnberg einige Musketen. Um die Schiessfertigkeit zu fördern stellen jeweils der Landvogt auf dem Schloss oder Stadtoberen Preise zur Verfügung (Hosenstoff, Becher) «damit die Schützen in Übung khummendt».
1736 wird die Schützenmatte als Schiessplatz bezogen. Obligatorische Übungen fanden jeweils an Sonntagen statt. 1798 nach 383 Jahren geht die Berner Herrschaft zu Ende. 1807 Revision der Lenzburger Schützenordnung. 1838 tritt die Schützengesellschaft dem kantonalen Verein bei. 1852, 1880 und 1911 Durchführung von Kantonalschützenfesten in Lenzburg.
1912/13 Bau eines neuen Schützenhauses auf der Schützenmatte mit drei Pistolenständen im gleichen Haus.
1946 gibt sich die Gesellschaft neue Statuten mit Regulativen für die Pistolen- und Kleinkaliberschützen. 1966 und 1971 Revision der Statuten.
1973 Durchführung des Kantonalschützenfestes.
1988 Hämmerli-Jubiläumsschiessen für Pistolenschützen aus der ganzen Schweiz.
1992 Bezug der neuen Schiessanlage in der Kiesgrube Lenzhard.
1995 findet das erste Joggeli-Pistolenschiessen im alten 50-m-Stand auf der Schützenmatte statt.
1996 erhält die Schützengesellschaft die heute gültigen Statuten und eine neue Organisationsstruktur. Die Sektionen werden selbstständiger.
1998 werden die Combat- und Vorderladerschützen in eigenen Sektionen Mitglieder der Schützengesellschaft. Im April 1998 wurde der 25-m-Pistolenstand fertiggestellt und bezogen.
Der neue 50-m-Stand konnte Ende März 2003 in Betrieb genommen werden. So zogen die Schützen nach 267 Jahren von der Schützenmatte in den Lenzhard.